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Arbeitsgemeinschaft Historische HEAG-Fahrzeuge

im Eisenbahnmuseum Darmstadt-Kranichstein e.V.

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Die Darmstädter Nahverkehrsgeschichte im Überblick

Streckennetz

  • Am 30.8.1886 werden die ersten beiden Dampfbahnstrecken vom Schloß nach Griesheim bzw. Eberstadt in Betrieb genommen.
  • Am 30.4.1890 wird die dritte Strecke nach Arheilgen eröffnet.
  • Am 23.11.1897 wird der elektrische Betrieb, zunächst von Siemens, später in städtischer Eigenregie aufgenommen. Die erste Strecke führt vom Böllenfalltor zu den alten Bahnhöfen, die zweite Strecke von der Dieburger Straße (ehemalige Linie 6) zur Hermannstraße (heutige Linie 3). Hier fand bereits wenige Jahre später eine Verlängerung zur Fasanerie bzw. zur Ludwigshöhstraße statt.
  • 1903 wird eine weitere Linie von der Bismarckstraße bis zum Ostende der Pallaswiesenstraße eröffnet, die im wesentlichen der heutigen Buslinie L entspricht. Die Strecke wird später bis zur Heinheimer Straße verlängert. Als Konkurrenz zur Dampfbahn wird eine weitere Strecke durch die heutige Innenstadt/Elisabethenstraße gebaut. Sie wird mit der Vereinigung der beiden Gesellschaften und durch die Einschränkungen des ersten Weltkriegs obsolet und 1913/14 wieder eingestellt.
  • 1912 wird durch die HEAG als erstes die Verlängerung in der Rheinstraße zum neuen Hauptbahnhof in Betrieb genommen.
  • 1913 folgt eine weitere Neubaustrecke vom Schloß zum Ostbahnhof.
  • Am 1.4.1914 wird die Strecke nach Eberstadt auf elektrischen Betrieb umgestellt. Als Besonderheit wird die Überlandstrecke mit einer Fahrdrahtspannung von 1200 Volt (Stadtnetz: 600 Volt) betrieben. Dieser Umstand erfordert einen besonderen Wagenpark und führt letztlich wegen Ersatzteilproblemen nach dem zweiten Weltkrieg zur Umstellung auf die innerstädtische Spannung.
  • 1918 wird eine Strecke vom Hauptbahnhof zum Rodensteinweg (heutige Linie F), zunächst als Betriebsstrecke, später auch für den Personenverkehr gebaut.
  • Am 31.3.1922 endet der Dampfbetrieb auf den verbliebenen Strecken nach Arheilgen und Griesheim. Im Sommer 1923 ist die Strecke bis Waldfriedhof elektrisch befahrbar, die Reststrecke nach Griesheim erst im Herbst 1926. Dort wird die Strecke zugleich bis zur Schule (heute: Platz Bar-le-Duc) verlängert. Die Strecke nach Arheilgen ist im Dezember 1924 bis Merck elektrifiziert, der Rest ebenfalls erst im Herbst 1926.
  • Neben der Elektrifizierung nach Arheilgen und Griesheim wird 1926 die Strecke durch die Dieburger Straße von der Fasanerie bis zum Oberwaldhaus verlängert, ein Jahr später die Strecke durchs Martinsviertel bis zur Heinheimer Straße.
  • 1935 wird die Eberstädter Strecke bis Seeheim, 1936 bis Jugenheim verlängert. Das Streckennetz erreicht damit seine größte Ausdehnung.
  • 1960 wird die Strecke vom Klinikum zur Heinheimer Straße eingestellt. Seitdem verkehrt dort Buslinie L.
  • 1966 wird die Linie 3 von der Ludwigshöhstraße bis zur Lichtenbergschule verlängert.
  • 1968 wird die Strecke zum Rodensteinweg eingestellt.
  • Im August 1970 erfolgt die Umstellung der Strecke durch die Dieburger Straße vom Schloß zum Oberwaldhaus auf die Buslinie F
  • Am 18.8.1979 erfolgt wieder eine Streckenverlängerung: Teilweise auf einer stillgelegten Bahnstrecke entsteht die Verlängerung der Linie 8 von Jugenheim zur heutigen Endstelle Beuneweg in Alsbach.
  • Im Oktober 1986 erfolgt die Einstellung der Strecke vom Schloß zum Ostbahnhof. Die Gleisanlagen sind noch vollständig vorhanden, wenn auch teilweise zuasphaltiert.
  • Am 13.12.2003 geht nach über zwanzigjähriger Vorplanung die neue Kranichsteiner Straßenbahn in Betrieb. Sie zweigt hinter der Haltestelle Rhönring von der Arheilger Strecke ab und verläuft bis zum Bahnhof Kranichstein.

Fahrzeuge

Dampfbahn
Von der Dampfbahn existieren heute - mit Ausnahme des Beiwagen 301 - vermutlich keine Fahrzeuge mehr. In Darmstadt waren bis zu neun zweiachsige Lokomotiven eingesetzt, die z.T. wohl auch mit anderen SEG-Betrieben ausgetauscht wurden. Es gab 40 Personenwagen in unterschiedlicher Ausführung (geschlossene und halboffene Wagen mit verschiedenen Wagenklassen), alles jedoch zweiachsige Fahrzeuge. Der Verein hat 2003 den Nachbau eines dieser Fahrzeuge nach alten Zeichnungen und Fotos in Betrieb genommen. Zum Fahrzeugbestand zählten ebenfalls bis zu sechs Güter- und Gepäckwagen.

Straßenbahnen
Die ersten Triebwagen wurden 1897 von MAN beschafft. Sie erhielten die Wagennummern 1 - 18. Es handelte sich um Fahrzeuge mit - für die damalige Zeit typisch - offenen Plattformen. Mit einer Gesamtlänge von nur 6,90 Metern waren sie sehr klein. Später wurden die Fahrzeuge modernisiert, der Wagenkasten verlängert und die Plattformen geschlossen. Die meisten Wagen wurden ab 1927 in Beiwagen der Serie SB 4 umgebaut und etwa Mitte der 1950er Jahre verschrottet. Das Bild rechts zeigt die Triebwagen 11 und 17 an der Endstation Fasanerie um 1900. Das Bild entstammt einer Postkartenserie, die 1977 zum 80-jährigen Jubiläum aufgelegt wurde. [Tw 1-18]
Da die Triebwagen allerdings schon bald den Anforderungen nicht mehr gewachsen waren, wurden 1899 halboffene Sommerbeiwagen mit den Nummern 101 - 106 beschafft. Über diese Wagen ist leider nicht mehr bekannt.  
Zur Ergänzung des Wagenparks wurden 1903 bei MAN die Triebwagen 19 - 34 der Serie ST 1 beschafft. Von dieser Serie sind ebenfalls keine Fahrzeuge mehr vorhanden, sie wurden alle zwischen 1956 und 1959 verschrottet, drei Fahrzeuge wurden zu Arbeitswagen umgebaut und waren noch einige Jahre länger im Einsatz. [ST 1]
Für die nun elektrifizierten Strecken wurden 1913 bei Gastell in Mainz die Triebwagen der Reihe ST 2 (35 - 49) beschafft. Da bis zum Ende des zweiten Weltkriegs die Au-ßenstrecke nach Eberstadt mit 1200 V (Stadtnetz: 600 V) betrieben wurde, hatten die Fahrzeuge eine umschaltbare Elektrik. Zwei Fahrzeuge sind erhalten (Tw 37 "Ursprungszustand" und Tw 49 "Kinderbahn") und warten auf die Aufarbeitung. Alle anderen Wagen wurden ab 1965 ausgemustert. [ST 2]
Passend zu den Triebwagen wurde im gleichen Jahr bei Fuchs die Beiwagenserie SB 1 (107 - 116) beschafft. Alle Fahrzeuge wurden etwa ab 1965 verschrottet. [SB 1]
Eigentlich für die Türkei bestimmt, kam 1920 eine Serie von 15 Beiwagen aus dem Hause MAN nach Darmstadt. Die Wagen trugen die Nummern 117 bis 131, wurden als Serie SB 2 bezeichnet und wurden 1961/62 verschrottet. [SB 2]
1925 wurden weitere Triebwagen beschafft. Lieferant der Serie ST 3 war wieder die Firma Gastell aus Mainz. Die Wagen trugen die Nummern 50 - 67. Von dieser Serie existieren noch drei Fahrzeuge: Der betriebsfähige Tw 57, Tw 66 (Arbeitswagen) abgestellt, sowie in Worms Tw 67 als Denkmal. Tw 57 weist aufgrund der Reparatur von Kriegsschäden einen anderen Innenraum auf: Quer- statt den ursprünglichen Längssitzen. [ST 3]
Nur ein Jahr später nahm die HEAG die Beiwagen der Baureihe SB 3 in Betrieb, hergestellt von Gastell mit den Nummern 132-143. Sie wurden zwischen 1965 und 1970 verschrottet, mit Ausnahme des Bw 132 ("Kinderbahn"). [SB 3]
Zwischen 1927 und 1932 entstanden, wie bereits oben beschrieben, aus den ersten Triebwagen die Beiwagen 144 - 156 der Serie SB 4. Die Ausmusterung erfolgte zwischen 1956 und 1958. [SB 4]
1929 lieferte Gastell erneut Triebwagen. Die eleganten Fahrzeuge der Serie ST 4 (68 - 79) waren innen mit Ledersitzen ausgestattet. Sie wurden ab 1970 ausgemustert, Tw 76 überlebte als Rangierwagen bis 1991. Erhalten sind noch Tw 71 in sehr schlechtem Zustand, sowie Tw 74, der 2005 vom Straßenbahnmuseum Wehmingen zurückkehrte. [ST 4]
Jetzt sollte eine längere Pause bei der Beschaffung von Neufahrzeugen eintreten. Erst ab 1947 lieferten Uerdingen und Fuchs die sogenannten KSW-Züge. Es wurden fünf Triebwagen (ST 5, 81 - 85) und neun Beiwagen (SB 5, 171 - 179) erworben. Bis auf den abgestellten Bw 171 wurden alle Fahrzeuge zwischen 1975 und 1977 verschrottet. 2008 kaufte die Arbeitsgemeinschaft aus Augsburg den nahezu baugleichen Tw 507. [ST 5]
Die Aufnahme rechts zeigt den 2002 nach Darmstadt zurückgekehrten SB 5-Beiwagen 171. Das Bild steht stellvertretend für andere Wagen, die ebenfalls auf ihre Aufarbeitung warten. [SB 5]
Nach der Einstellung der Marburger Straßenbahn 1951 erwarb man von dort die vierachsigen Triebwagen 1 und 3. Sie liefen in Darmstadt als Serie ST 0 mit den Nummern 1 und 2. Ihre Ausmusterung erfolgte bereits 1966. [ST 0]
1954/55 lieferte Rathgeber aus München die Triebwagenserie ST 6 mit den Nummern 11-19. Einige der Triebwagen waren noch bis Anfang der 1990er Jahre als Einsatzwagen in Betrieb. Erhalten sind Tw 11 als Schleifwagen, Tw 12 als Partywagen "Datterich-Expreß" und abgestellt Tw 15. Die Würzburger Straßenbahn erwarb 1983 den Tw 13 und setzt ihn dort als Tw 291 als Partywagen "Schoppen-Expreß" ein. [ST 6]
Zu den Triebwagen passend, wurden von 1951-54 die Beiwagen 181-198 (bezeichnet als SB 6) erworben. Die Ausmusterung erfolgte etwa ab 1987. Bw 182 wurde von der ARGE wieder betriebsfähig hergerichtet, die Bw 184 und 197 gehören zum "Datterich-Expreß". Bw 183 wurde nach Würzburg verkauft und läuft dort als Bw 292 im "Schoppen-Expreß". [SB 6]
Die ersten Gelenktriebwagen (Baureihe ST 7) erhielt die HEAG 1961/62 von DWM in Berlin. Sie erhielten die Nummern 21 - 33 und waren bis 1998 im planmäßigen Einsatz. In den Anfangsjahren waren sie z.T. mit Vorkriegsbeiwagen im Einsatz, ansonsten mit SB 6, SB 7, SB 8 und zuletzt auch den Niederflurbeiwagen SB 9. Mit teilweise mehr als 2,5 Mio Kilometern Laufleistung wurden die meisten Wagen nach Iasi in Rumänien abgegeben, wo sie noch heute im Einsatz stehen. Betriebsfähig erhalten sind in Darmstadt die Tw 25, 26 und 31. [ST 7]
1963 wurden weitere sieben Fahrzeuge beschafft, die eine leicht veränderte Variante der Serie ST 7 darstellen. Sie wurden als ST 8 bezeichnet und mit den Nummern 91 - 97 in den Wagenpark eingereiht. 1998 wurden alle Fahrzeuge nach Iasi abgegeben, mit Ausnahme des 1993 ausgebrannten und kurz danach verschrotteten Tw 96. [ST 8]
Die Baureihe ST 6 wurde im Jahre 1964 ebenfalls um eine Splittergattung erweitert. Von der stillgelegten Straßenbahn in Regensburg wurden vier Triebwagen, in Darmstadt als ST 6' mit den Nummern 86 - 89 erworben. Sie unterschieden sich äußerlich im wesentlichen durch den anderen Linien- und Zielkasten von den anderen Fahrzeugen. 1990 wurde Tw 88 nach Regensburg zurückgegeben, der Rest zwischen 1989 und 1992 verschrottet. [ST 6']
Dazu passend wurden vier Beiwagen (SB 6', 199-202) aus Regensburg übernommen. Es existieren noch der Wagenkasten des Bw 200 in der ehemaligen Wagenhalle Eberstadt, sowie abgestellt der Bw 202. Bw 199 wurde verschrottet, Bw 201 befindet sich wieder in Regensburg. [SB 6']
Passend zu den Triebwagen ST 7/8 wurden 1965 bei Duewag 12 Beiwagen mit den Nummern 151 - 162 beschafft. Beiwagen 160 wurde bereits 1983 nach einem Unfall verschrottet, alle anderen Wagen wurden mit der Auslieferung der Niederflurbeiwagen 1994 ausgemustert. Erhalten ist der abgestellte Bw 154, sowie bei der Feuerwehr Bw 156 als Übungsfahrzeug. [SB 7]
1969 wurde der Fahrzeugbestand um die Triebwagenserie ST 9, 61 - 66 erweitert. Es handelte sich dabei um 1960 für Remscheid gebaute Fahrzeuge. Wegen ihrer schlanken Form hatten sie auch den Spitznamen "Twiggy" erhalten. In Darmstadt waren die Wagen bis 1992 im Einsatz. Erhalten ist der Tw 63 vom Freundeskreis Stadtmuseum und befindet sich in einem desolaten Zustand. Tw 66 wurde 1992 an die Bergischen Museumsbahnen in die Nähe des ursprünglichen Einsatzorts abgegeben. [ST 9]
Die ersten Triebwagen mit Polstersitzen seit 1929 wurden 1976/77 von der Waggon Union in Berlin geliefert. Die Triebwagen der Serie ST 10 (7601 - 7608) waren bis 2007 im Einsatz und wurden dann nach Iasi in Rumänien verkauft. Als Museumswagen erhalten ist der Tw 7608. [ST 10]
1982 wurde, erstmals für Darmstadt, ein achtachsiges Fahrzeug ausgeliefert. Bei der Serie ST 11 (8209 - 8214) handelt es sich um die Weiterentwicklung der Serie ST 10, mit zusätzlichem Mittelteil. Die Straßenbahnen dieser Bauserie waren bis 2007 bzw. 2008 im Einsatz. Für das Museum wird Tw 8210 erhalten, die Wagen 8211-8213 wurden nach Iasi abgegeben. [ST 11]
Ein kurzes Gastspiel gaben von 1988 bis 1994 die Beiwagen 171 - 178 (SB 8), die gebraucht aus Bielefeld übernommen wurden und dort (z.T. als Triebwagen) zwischen 1954 und 1961 gebaut wurden. Mit Ausnahme von Bw 177, der vom Schrotthändler als Aufenthaltsraum verwendet wurde, sind alle Wagen verschrottet. [SB 8]
Der Nachfolger der Serie ST 11 sind die Fahrzeuge 9115 - 9124 der Bauart ST 12. Sie unterscheiden sich äußerlich nicht von ihren Vorgängern, sind aber im Innenraum und der elektrischen Ausstattung geändert. [ST 12]
1994 begann in Darmstadt das Niederflurzeitalter bei der Straßenbahn. Von LHB Salzgitter wurden 30 Beiwagen der Serie SB 9 (9425 - 9454) geliefert. Sie können hinter allen Triebwagen der Serien ST 10-13 eingesetzt werden, sowie mit den verbliebenen ST 7. [SB 9]
Als erste Niederflurtriebwagen im Wagenpark der Darmstädter Straßenbahn wurden die 20 Triebwagen 9855 - 9874 der Serie ST 13 1998 von LHB geliefert. Als Ersatz für die ersten Gelenkwagen von 1961/63 sind die zuverlässigen Niederflurfahrzeuge täglich im Einsatz. [ST 13]
2007 wurde eine weitere Serie von 18 Triebwagen (ST 14, 0775-0792) beschafft, die eine Weiterentwicklung der Reihe ST 14 darstellt. Auffälligstes Merkmal ist eine leicht geänderte Frontgestaltung, sowie im Innenraum erstmals eine Klimaanlage für die Fahrgäste. [ST 14]


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ARGE HEAG - Letzte Änderung am 25.08.2008
Holger Kötting